Messgerät Sperling PDM-1

Plattenhören ist Einstellungssache, das gilt insbesondere für die zahlreichen Parameter, die den Kontakt der Nadel mir der Plattenrille beeinflussen. Gerade die trickreiche Justage des Azimuts ist dabei nicht einfach. Ansgar Sperling nimmt es mit derlei Dingen bekanntlich besonders genau und hat deshalb eigens ein Messgerät für diesen Zweck entwickelt.

Technik und Ästetik

Bekanntlich nimmt es der Westfale aber auch mit anderen Dingen sehr genau. Die Plattenspieler, die Sperling zusammen mit Michael Böninghoff entwickelt und baut, zeugen nicht nur von einer großen Liebe zur analogen Musikwiedergabe, sondern auch von einer ebenso tief verwurzelten Begeisterung für edle Materialen, penible Verarbeitung und präzises Handwerk. Mit den so entstehenden feinmechanischen Kunstwerken hat sich die Manufaktur aus Welver mittlerweile einen weltweiten Ruf erarbeitet. Und diesem Ruf muss selbstverständlich auch ein Messgerät mit dem Namen Sperling gerecht werden.

Deshalb ist der Erstkontakt mit dem PDM-1, so die Bezeichnung des guten Stücks, zunächst von optischer Bewunderung und haptischer Erfahrung geprägt. In dem schicken Holzkästchen mit  dem sauber verarbeiteten Furnier würde man vielleicht einen Handvorrat edler Zigarren oder eine kleine Sammlung teurer Uhren vermuten, aber sicher nicht etwas so profanes wie ein Messgerät.

Präzision

Doch das PDM-1 ist weit davon entfernt, profan zu sein, das zeigt sich beim Aufklappen der Schatulle. Das Innere des Deckels ist geprägt von einem großen analogen Zeigerinstrument, darunter fallen vier massige Drehschalter, ein kleiner jedoch nicht weniger solider Kippschalter sowie die nötigen Anschlüsse ins Auge. All das ruht auf einer sauber gelaserten Aluminiumplatte, die quasi ohne Luftspalt in das Gehäuse eingepasst ist. Darunter befindet sich das Herzstück des PDM-1, die von Hand mit hochwertigen Bauteilen bestückte Platine mit der Messelektronik.

Schließt man den Plattenspieler an das PDM-1 an, wählt die richtige Einstellung (MM oder MC) für den verwendeten Tonabnehmer und spielt die spezielle Testscheibe ab, bekommt man sofort die Abweichung zwischen linkem und rechtem Kanal angezeigt, welche dann mit etwas Fingerspitzengefühl im Handumdrehen korrigiert ist.

Warum braucht man das Sperling PDM-1?

Hier ist sicherlich der geeignete Zeitpunkt für die Frage, warum man für den Azimut der Plattenspieler-Nadel überhaupt diesen messtechnischen Aufwand treiben soll? Schließlich existieren in Fachpresse und Internet zahlreiche Anleitungen, wie man diese Detaileinstellung mittels bewährter Hausmittelchen (Geodreieck, Spiegel,  Bleistiftmine ...) ganz einfach selbst vornehmen kann.

Nun, diesen Tipps, ebenso wie den käuflich zu erwerbenden Schablonen, Lehren und sonstigen Lösungen, ist gemein, dass es sich um rein optische Verfahren handelt: Man peilt mehr oder weniger genau an einer mehr oder weniger willkürlich gewählten Kante entlang, ob alles mehr oder weniger rechtwinklig und parallel aussieht. Doch ist das genau genug?

Um zu verstehen, dass das mit dem Augenmaß so eine Sache ist, muss man nur mal an einem Samstagvormittag einen durchschnittlichen Supermarktparkplatz besuchen. Das gilt umso mehr, als dass man im Falle der rein optischen Azimut-Beurteilung versuchen muss, aus einigen Zentimetern Entfernung Abweichungen im Mikrometer-Bereich zu erkennen und zu korrigieren.

Viel stärker fällt jedoch ins Gewicht, dass man sich nie sicher sein kann, ob die gewählten Referenzpunkte die richtigen sind. Kaum eine Schallplatte ist exakt plan, selbst nicht bei der Nutzung eines Auflagegewichts. Auch der Tonabnehmer selbst birgt Fehlerquellen: nicht alle Nadeln sitzen exakt rechtwinklig im Träger, nicht alle Träger sind exakt winklig montiert und auch die Gehäuse vieler Abnehmer sind nicht immer zu 100% genau gearbeitet.

Die übliche Einstellung des Azimuts mit optischen Mitteln ist also zwangsläufig immer nur eine Annäherung an das Ideal. Will man es ganz genau haben, hilft nur eine präzise Messung, wie sie das Sperling PDM-1 ermöglicht.

Wenn man nicht gerade alle zwei Tage einen anderen Tonabnehmer montieren will, lohnt sich die Anschaffung des PDM-1 wohl nur für die wenigsten Privatnutzer. Aber da wir vom AUDITORIUM trotzdem möchten, dass Sie aus Ihrem Plattenspieler und Ihren Platten das bestmögliche Klangerlebnis herausholen, bieten wir eine präzise Azimut-Einstellung mit dem PDM-1 ab sofort als Teil unseres Einstell-Services an.

Mit Fragen zu Preisen, Ablauf und weiteren Möglichkeiten der Optimierung Ihres eigenen "Drehers" wenden Sie sich bitte an unseren Experten Herbert Linnemann: herbert.linnemann@auditorium.de

GALERIE Sperling PDM-1: