Wenn HiFi-Hersteller über ein neues Produkt reden, benutzen sie zwar gerne Superlative aller Art, sind dabei aber trotzdem immer auch vorsichtig. Zu groß ist die Gefahr, dass die Behauptung, das neue Gerät sei das beste seiner Art, einen Mitbewerber auf den Plan ruft, per Abmahnanwalt die Unrichtigkeit dieser Aussage zu beweisen. Als Sennheiser jedoch seinen neuen Orpheus als den besten Kopfhörer der Welt vorstellte, regte sich keinerlei Widerspruch. Zu groß ist der getriebene Aufwand, zu weit der technologische Vorsprung zu allem, was es sonst so zur Direktbeschallung der Ohren benutzt werden kann. Das bringt quasi zwangsläufig einen weiteren unerreichbaren Superlativ mit sich. Denn mit rund 50.000 Euro ist der Sennheiser Orpheus auch mit weitem Abstand der teuerste Kopfhörer der Welt. Der Ur-Orpheus von 1990 war bereits ein echtes Statement. Da es in den letzen 25 Jahren keinen Herausforderer gab, hat Sennheiser diesen nun einfach selbst gebaut. Die Geschichte des Orpheus beginnt bereits im Jahr 1990. Damals bewiesen die deutschen Kopfhörer-Spezialisten zum ersten Mal, wozu sie technisch in der Lage sind, wenn weder Kosten noch Vernunft den Entwicklern Stolpersteine in den Weg legen. Sennheiser setzte bereits mit dem Ur-Orpheus - mit gerade einmal 16.000 Euro vergleichsweise ein Schnäppchen - eine Marke, an der sich seitdem niemand messen wollte oder konnte. Und da niemand anderes versuchte, den Orpheus zu übertreffen und einen noch besseren Kopfhörer zu konstruieren, mussten jetzt, 25 Jahre später, eben die eigenen Ingenieure noch einmal ran. Gemeinsam ist dem Orpheus von 1990 und dem von 2015 vor allem der absolut kompromisslose Ansatz, die Grenzen des technisch Machbaren bis zum Letzten auszuloten. Deshalb ist auch der Neue wie bereits sein Vorgänger als komplettes System aus Kopfhörer und passender Vorstufe gestaltet, um eine perfekt aufeinander abgestimmte Wiedergabekette zu garantieren. Und wie es sich gehört, sorgen in dieser Vorstufe eine ganze Batterie von Röhren für den unvergleichlich warmen, 'analogen' Klang. Auf welch hohem Niveau die Sennheiser-Entwickler Klangoptimierung betrieben haben, zeigt sich hier auch gleich auf den ersten Blick. Denn alle Röhren sind von einem Kolben aus Quarzglas umgeben, der sie vor zumindest theoretisch klangschädigenden Luftschwingungen schützen soll. Um die üblicherweise wesentlich kräftigeren Vibrationen, wie sie vom Boden und dem Möbel übertragen werden können, den Garaus zu machen, hat man sich ebenfalls eine ebenso ungewöhnliche wie effektive Lösung ausgedacht. Das Gehäuse der Vorstufe wird aus einem massiven Block Marmor gefräst, der natürlich aus Carrara stammt. Das Ganze ruht auf federgelagerten Füßen, so dass das Gehäuse quasi sein eigener Massedämpfer ist und durch kaum etwas aus der Ruhe gebracht werden kann. Bei der Vorverstärkung setzt Sennheiser also auf absolut konsequente Analog-Technik, doch selbstverständlich sind digitale Quellen für den Orpheus kein Problem. Diese können über TOSLINK, S/PDIF und USB angeschlossen werden, wobei der USB-Eingang sich auch hervorragend mit den modernen hochauflösenden Formaten (PCM bis 384kHz, DSD256) versteht. Um die D/A-Wandlung kümmert sich mit dem SABRE ES9018 von ESS ein hochwertiger DAC-Chip, der dank seiner vier internen Wandlerzüge pro Kanal hochpräzise und extrem rauschfreie Signale an die Verstärker-Röhren liefert. Der Anschluss analoger Quellgeräte ist selbstredend ebenfalls möglich, hier stehen sowohl herkömmliche als auch symmetrische Eingänge in hochwertiger Ausführung zur Verfügung. Betreibt man einen solchen Aufwand bei der Vorstufe, muss sich dieser hochwertige Ansatz natürlich auch bei den eigentlichen Kopfhörern fortsetzen. Die Schallwandler im Orpheus sind Elektrostaten. Bei diesem Prinzip wird eine hauchdünne Folie durch elektrostatische Anziehungskraft gleichmäßig in Schwingung versetzt, so dass immer die gesamte Membranfläche alle Frequenzen abstrahlt. Gerade bei Kopfhörern bietet diese Technologie deutliche klangliche Vorteile gegenüber konventionellen Treibern. Allerdings arbeiten Elektrostaten mit sehr hohen Spannungen, die dafür nötigen Hochspannungsverstärker arbeiten üblicherweise in der externen Vorverstärkerbox. Doch den Entwicklern des Orpheus war bei der Suche nach dem perfekten Klang der kapazitiven Widerstand des Kabels ein Dorn im Auge. Kurzerhand wurde die vorhandene Technologie weiterentwickelt, so dass die Class-A-MOSFETs nun Platz in den Ohrmuscheln des Edelkopfhörers finden, also in unmittelbarer Nähe der Treiber. Das Ergebnis dieses enormen konstruktiven Aufwands ist ein bisher unerreichter Wirkungsgrad (Sennheiser selbst spricht von einer Verbesserung um 200%), damit einher geht eine praktisch ansatzlose Impulstreue. Wie man es von einem Kopfhörer dieser Preis- und Leistungsklasse erwarten darf, genügen auch alle weiteren Bestandteile den allerhöchsten Ansprüchen. Das fängt bei den versilberten, sauerstofffreien Kabeln an, geht über die Ohrmuscheln aus massivem Aluminium und hört bei den handgefertigten Ohrpolstern mit einem Überzug aus Echtleder und Mikrovelours noch lange nicht auf. Bereits seit einigen Monaten munkelte man in der Szene, dass Sennheiser an etwas ganz Großem arbeite. Doch als der Sennheiser vor einigen Tagen erstmals der Weltpresse und ausgewählten Händler vorgestellt wurden, war die Verblüffung dennoch groß. Die wenigen Auserwählten, die bisher den neuen Orpheus ausprobieren durften, suchen immer noch nach den richtigen Worten, um den gewonnenen Höreindruck zu beschreiben. Zu weit entfernt von allen Anderen, zu weit jenseits des Bekannten, fern ab jeder Vergleichbarkeit spielt dieser Über-Kopfhörer in einer komplett eigenen Liga. Selbst phänomenale Messwerte wie ein Frequenzgang von 8 bis 100.000 Hz oder ein niemals zuvor erreichter Klirrfaktor von 0,01% sind nur bedingt geeignet, die Außergewöhnlichkeit des Sennheiser Orpheus zu beschreiben. Probehören im kleinsten Kreis. AUDITORIUM-Geschäftsführer Sebastian Schwarte gehörte zu den Auserwählten, die kürzlich in Wedemark den neuen Orpheus ausprobieren durften. Im Februar 2016 wird Sennheiser mit der Produktion beginnen und plant bei voller Auslastung der Kapazitäten mit etwa 50 Einheiten - pro Jahr! Der Orpheus wird also entsprechend mindestens so selten und exklusiv bleiben wie sein Vorgänger. Um überhaupt eine Chance zu haben, das edle Stück einmal Probe zu hören oder gar zu kaufen, müssen Neugierige sich in eine Warteliste eintragen, Sennheiser wird dann sukzessive am Heimatstandort Wedemark Hörsessions mit dem Orpheus anbieten. Als besonderen Service bieten wir Ihnen an, sich einfach und unkompliziert in diese Liste einzutragen. 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