Viele Hausbesitzer, die über ein Kino in den eigenen vier Wänden nachdenken, fassen früher oder später den Keller ins Auge. Hier gibt es oft ausreichend verplanbaren Platz, die Kinoinstallation würde die Gestaltung des Wohnbereichs nicht komprimitieren und die baulichen Voraussetzungen sind üblicherweise gut, um beim Kinobetrieb angemessene Lautstärken fahren zu können, ohne jedesmal Ärger mit den Nachbarn zu bekommen. Allerdings ist ein nackter Kellerraum zunächst einmal nicht der gemütlichste Ort, und auch die akustischen Bedingungen sind oft alles andere als optimal. Der Keller bietet sich also durchaus für die Installation eines Kinos an, bei der Planung und Umsetzung müssen jedoch viele Dinge bedacht werden. Wie immer bei Projekten dieser Art beginnt die Arbeit also mit einer gründlichen Planung.
Für den Besitzer des hier vorgestellten Kinos war zudem klar, dass der umzugestaltende Raum mehr als ein reines Kino sein sollte. Vielmehr sollte ein Raum entstehen, in dem man auch mal mit Freunden feiern oder sich gemütlich allein zurückziehen kann. Der Westfale machte sich also ans Werk, plante die Positionierung von TV, Leinwand, Projektor sowie Sitzmöbeln und entwarf für den verbliebenen Platz eine elegant geschwungene Bartheke. Diese ist mit ihrer massiven Stahloberfläche, die gezielt gerostet und anschließend versiegelt wurde, nicht nur ein echter Hingucker im Freizeitraum, sie bietet geschickt integrierten Platz für die gesamte Heimkino-Elektronik und dient dem Hausherren somit quasi als Steuerzentrale seines Privatkinos. Die an der Front angebrachten LED-Leisten akzentuieren die geschwungene Form der Bar und dienen während des Kinobetriebs als Ambientebeleuchtung.
Trotz der flexiblen Nutzungsmöglichkeiten wollte der Eigentümer keine Kompromisse bei der Qualität seines Heimkinos eingehen. Deshalb bezog er AUDITORIUM-Fachplaner Dennis Wilms in die Planung mit ein. Ein hochwertiger 4K-Projektor von Sony und eine Motorleinwand vom Branchenführer Stewart waren bereits vorhanden, gemeinsam sorgen die enormen Lichtreserven des Beamers und das graue Stewart-Tuch dafür, dass der Bildeindruck in dem hellen Raum auch bei eingeschalteter Ambiente-Beleuchtung absolut beeindruckend ausfällt.
Eine größere Herausforderung stellte die Lautsprecherkonfiguration da. Denn natürlich sollte das neue Kino auch hier den modernsten Standards entsprechen und volle Unterstützung für die 3D-Tonformate Atmos und Auro 3D bieten, nicht weniger als 11 Lautsprecher sollten also möglichst unauffällig untergebracht werden. Während für die 'normale' Surroundbestückung flache und doch enorm klangstarke Wandlautsprecher aus DALIs Opticon- bzw. Rubicon-Serie zum Einsatz kamen, musste für die Deckenlautsprecher eine andere Lösung gefunden werden. Aus optischen Gründen sollten die Schallquellen hier unsichtbar untergebracht werden, wegen der bereits im Rohzustand recht geringen Deckenhöhe gab es jedoch nicht genügend Platz für eine bei herkömmlichen Deckenlautsprechern nötige abgehängte Decke. Stattdessen wurden ultraflache Carbon-Soundboards von PurSonic installiert, die unter dem Deckenputz installiert werden können und bei minimaler Einbautiefe maximalen Sound garantieren.
Das Gesamtergebnis kann sich wahrlich hören und sehen lassen. Beamer und Leinwand harmonieren perfekt, und der Sound ist jederzeit präzise, druckvoll und tonal selbst unter Volllast immer auf den Punkt. Das ist gerade deshalb besonders beeindruckend, da sich der dank der absolut unsichtbaren Deckenlautsprecher ein verblüffendes 3D-Hörerlebnis einstellt.
Bar-Ambiente, Party-Location, Rückzugs-Raum oder Action-Kino - diese unserer Meinung nach äußerst gelunge Medienzimmer bietet sich für ganz unterschiedliche Nutzungen an, die sich auch nicht gegenseitig ausschließen.